Dieser Satz fasst meine tiefste Überzeugung zum Thema Familienleben zusammen. Viele Menschen denken dann gleich an die Großeltern und sagen „Aber wir haben keine Großeltern vor Ort!“
Lehrer:innen, Pat:innen, Nachhilfelehrer:innen und Babysitter:innen gehören dazu oder können dazugehören, ja sogar die Postbot:innen zähle ich in gewisser Weise zum Familiendorf. Denn jede:r von ihnen spielt eine Rolle im Familienalltag.
Das ist der eigentliche Clou am Dorf:
Nicht zu allen hat man eine gute Beziehung. Da gibt es auch den komischen Onkel, der gegenüber wohnt, den unfreundlichen Busfahrer und die strenge Metzgerin. Aber auch die – ja sogar die! – sind wichtig im Familiendorf. Durch sie können Kinder lernen, wie man sich behauptet, wie man seinen Wert nicht an der Reaktion anderer festmacht und nicht zuletzt lernen sie Unterscheidungsfähigkeit zwischen ihnen wohlgesonnenen Menschen und solchen, die es nicht sind.
Zum Glück sind die unfreundlichen Menschen nicht die einzigen im Dorf! Wenn es heißt, es braucht ein Dorf, um Familie zu leben, dann denken wir noch viel lieber und mit gutem Recht an die, die zum ermutigenden Teil des Dorfes gehören:
Die lustige Bäckersfrau, die ein Extra-Brötchen in die Tüte packt, den Nachbarn, der kurzerhand Deinen Bürgersteig mitfegt und natürlich die Leute, die Du gezielt in Dein Dorf mit einlädst, um Dich zu entlasten: Eine Putzfee, ein Babysitter, vielleicht eben auch die Großeltern.
Hast Du auch schon mal darüber nachgedacht, dass Du selbst Teil des Dorfes für andere bist? Für das Nachbarskind, das sich zum Spielen mit Deinem Kind verabredet und für Deinen Babysitter, der durch eure Familie im Kontakt mit Kindern in verschiedenen Altersgruppen ist, was er sonst nie wäre.
Nice, oder?
Wenn der eine so und die andere anders mit den Kindern umgehen will? Wenn bei den Großeltern andere Regeln gelten – oder auch beim getrennt lebenden anderen Elternteil? Was dann?
Dann ist da noch der Rest vom Dorf und hoffentlich sagen sie nicht: „Du machst alles richtig und die anderen alles falsch“, sondern helfen Dir zu sehen, wo vielleicht in der Herangehensweise von anderen ein Schatz liegt, den Du gerade nicht entdecken kannst.
Mal ganz abgesehen davon, dass auch professionelle Menschen zu Deinem Dorf dazugehören können, die durch Beratung und Begleitung dabei helfen, über das eine oder andere Thema zu sprechen.
Mit meinen Angeboten bei „Familien begleiten“ beabsichtige ich genau das. Die Dorfgespräche zum Beispiel sind die halbe Stunde alle 14 Tage zu Erziehung und Beziehung für Eltern und ihr Dorf – Mittwochs um 9:30 Uhr und Dienstags um 20:30 Uhr. Ein kurzer Impuls und Austausch über verschiedene Sichtweisen, darum geht es. So wie das kurze Schwätzchen am Supermarkt mit jemandem aus dem Dorf, aus dem Du Dir einen wertvollen Gedanken mitnimmst.
Und auch alle meine Kurse sind darauf ausgelegt, Dich mit Deinem Dorf ins Gespräch zu bringen.
Hol Dir doch das FamilienPortrait „Familiendörfer“ und damit eine Zusammenfassung vom Adventskalender 2024!